Unter einem Aneurysma verstehen wir die krankhafte Aussackung eines Gefäßes. Häufig betroffen ist die Aorta (Hauptschlagader). Aber auch andere Gefäßabschnitte, beispielsweise in der Kniekehle oder der Leiste, können betroffen sein. Aneurysmen entstehen, wenn die Gefäßwand geschwächt ist. Dies kann angeboren oder erworben sein.

Die Aussackung an einem Gefäß kann zu erheblichen Problemen führen. Spätestens dann, wenn die überdehnte Stelle platzt oder sich Gerinnsel daraus lösen und es zu einer Embolie (akuter Gefäßverschluss) kommt, muss eine Ausschaltung des Aneurysmas erwogen werden. Hier werden die Größe des Aneurysmas, seine Lokalisation und Eigenschaften sowie der Zustand des Patienten mit in Betracht gezogen.

Neben den klassischen Operationsmethoden, bei denen das erkrankte Gefäß entfernt und eine Kunststoffprothese eingenäht wird, gibt es heute eine Vielzahl von sogenannten minimalinvasiven Verfahren. Dabei wird das Aneurysma entweder verschlossen oder mit einer Stentprothese von innen ausgerohrt.

Bei dem am häufigsten auftretenden Aneurysma an der Bauchschlagader wird über einen kleinen Leistenschnitt ein Katheter in die Schlagader eingebracht. Durch den Katheter wird eine Stentprothese vorgeführt, die in der Bauchschlagader zu einer Y-Prothese zusammengesetzt werden kann. Der Eingriff kann sogar unter örtlicher Betäubung und bei offenen Gefäßen stattfinden und ist deshalb für den Patienten weniger belastend. Diese Methode wird auch zur operativen Therapie des Iliakalaneurysma und des Poplitealaneurysma angewendet.

Häufig kommt es bei einer fortgeschrittenen Arterienverkalkung (Arteriosklerose) oder aufgrund familiärer/genetischer Vorbelastung zu Aortenaneurysmen. Bei Arteriosklerose verengen Ablagerungen langsam den Gefäßdurchmesser. Risikofaktoren für Arteriosklerose und somit auch für Aneurysmen sind Bluthochdruck, eine ungünstige Blutfett-Zusammensetzung, Rauchen und Diabetes mellitus. Aber auch Entzündungen, Verletzungen oder Verengungen an benachbarter Stelle können die krankhaften Aussackungen auslösen.

Bei kleinen, nicht oder kaum größer werdenden Aneurysmen kann eine regelmäßige Kontrolle in unserer Praxis ausreichend sein. Dabei wird der Blutdruck des Patienten optimal eingestellt. Des Weiteren sollte der Patient darauf achten, dass er sich keiner schweren körperlichen Anstrengung aussetzt.